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Aquarium transportieren – mit diesen Tipps klappt der Umzug

Ein Umzug ist je nach Hausstand eine logistische Herausforderung. Besonders anspruchsvoll ist der Transport eines Aquariums. Zum einen sind Fische und Pflanzen wohlbehalten in die neue Wohnung zu bringen. Zum anderen sind die Becken sehr schwer. Wasser, Kies und Sand wiegen so viel, dass bereits mittelgroße Aquarien ohne Vorarbeit kaum von Umzugshelfern sicher und bruchfrei zu bewegen sind. Zudem verrutscht der Boden schnell und kann dabei die Fische gefährden. Es ist daher ratsam, den Inhalt zu separieren.

Wichtig: Der Abbau, Transport und das Neueinrichten des Beckens kann je nach Größe eine erhebliche Zeit dauern. Planen Sie diese ein und ziehen Sie ggf. den Umzug des Aquariums etwas vor oder holen Sie diesen nach, wenn alle Kartons und Möbel angekommen sind. Planen Sie das Umsetzen während des übrigen Umzugs, gilt die Regel: Das Aquarium wird als letztes abgebaut und als erstes aufgebaut, um die Transportzeit für die Fische möglichst gering zu halten.

Die eigentliche Herausforderung beim Umzug des Aquariums ist nicht das Becken. Dieses kann sperrig, schwer und leicht zerbrechlich sein. Aber ist es geleert, lässt es sich gut tragen und transportieren. Viel wichtiger ist, dass die Fische den Transport gut überstehen und sich am neuen Wohnort schnell akklimatisieren können. Daher sind viele Details zu beachten. Mit den folgenden Tipps geling es Ihnen, Ihr Aquarium sicher aus der alten in die neue Wohnung zu transportieren und den Umzug des Beckens sowie seiner Bewohner zu meistern.

Tipp 1: Das Wasser beim Umzug des Aquariums

Fische überstehen den Wohnungswechsel am besten, wenn sie in ihr altes Wasser zurückkehren können. Daher ist es ideal, wenn Sie möglichst viel Wasser aus dem Aquarium in geeignete Kanister umfüllen können. Das erleichtert den Fischen und Pflanzen später, sich sofort einzuleben und dem Umzugsstress auch gesundheitlich zu trotzen. Denn im Aquarium leben viele Mikroorganismen, die eine ganz spezielle Umgebung schaffen. An diese Umgebungsvariablen sind die Fische gewöhnt. Änderungen durch einen kompletten Wassertausch bedeuten Stress und können zu Krankheiten oder zum Sterben der Tiere führen.

Tipp: Wenigstens 50 Prozent des Flüssigkeitsinhalts des Beckens sollten beim Umzug mitgenommen werden. Je mehr, desto besser.

Früher oder später werden Sie am neuen Wohnort Wasser zuführen müssen. Informieren Sie sich am besten bereits vor dem Umzug, welche Qualität das dortige Wasser hat. Analysieren Sie es zur Sicherheit auch mit Prüfstreifen oder Tropfentests. Weicht der Wert stark vom bisherigen ab, sollten Sie durch geeignete Gegenmaßnahmen wie Mikroorganismen oder Elektroden einen Ausgleich schaffen. Speziell bei anfälligen Fischen ist dies nachdrücklich zu empfehlen.

Beim Austausch mit dem neuen Wasser am Zielort sollten Sie behutsam vorgehen. Füllen Sie einmal in der Woche rund ein Viertel des Wassers neu ein. Dadurch können sich die Fische langsam an die neuen Wasserwerte gewöhnen.

Wichtig: Nutzen Sie niemals warmes oder abgekochtes Wasser. Dadurch entstehen ggf. Rückstände, die den Fischen schaden. Gleichen Sie die Temperaturen nur mit einer Aquariumsheizung aus.

In Einzelfällen sind Sie gefordert, das Becken am Zielort komplett mit frischem Wasser füllen zu müssen. Bestücken Sie das Aquarium ganz normal, aber warten Sie in diesem Fall etwa zwei Wochen mit dem Einsetzen der Fische. Dann hat sich erst das erforderliche Mikroklima gebildet. Testen Sie den Nitritwert (NO2). Dieser muss null sein. Werte ab ca. 0,1 mg/l sind sogar eine tödlichen Dosis für die Tiere. Gewöhnen Sie die Fische dann langsam an das neue Wasser und beobachten Sie die Eingewöhnungszeit.

Das wichtigste zum Wasser beim Aquariumsumzug in Kürze

  • Nutzen Sie nach Möglichkeit das alte Wasser.
  • Transportieren Sie das bisherige Wasser in Kanistern.
  • Kontrollieren Sie die Wasserqualität am neuen Wohnort.
  • Passen Sie ggf. die Wasserqualität an.
  • Ersetzen Sie altes Wasser schrittweise.
  • Schaffen Sie bei neu gefüllten Aquarien ein Mikroklima, bevor Sie die Fische hineingeben.

Tipp 2: Wie die Fische aus dem Aquarium umziehen

Am empfindlichsten sind die Fische. Gehen Sie daher behutsam vor. Vermeiden Sie insbesondere Kälte und Hitze. Erfahrene Aquariumsbesitzer verlegen einen Umzug sogar nach Möglichkeit in das Frühjahr oder in den Herbst, um starke Temperaturschwankungen zu umgehen.

Organisieren Sie rechtzeitig Transportbeutel und Verschlüsse. Sollten Sie Fische mit spitzen Flossen besitzen, ist es ratsam, zwei Beutellagen einzuplanen und diese mit Zeitungspapier oder etwas Stroh zu trennen. Diese Materialien eignen sich auch, um die gefüllten Beutel in Kühltaschen zu lagern. Auch kleine Umzugskartons eignen sich sehr gut, wenn Sie diese mit Styropor oder geeignetem Füllmaterial auskleiden.

Tipp: Füttern Sie die Fische rund 48 Stunden vor Umlagerung nicht mehr. Das vermeidet eine starke Verschmutzung des Transportwassers.

Füllen Sie die Fische mit Wasser aus Ihrem Aquarium in den Beutel. Bei großen Tieren sollten Sie die Anzahl auf zwei oder drei Exemplare begrenzen, bei kleinen auf ca. sechs bis sieben. Sofern Sie Welse umziehen müssen, sollten diese stets einzeln verpackt werden, da sie bei Stress Giftstoffe absondern.

Wichtige Regel: Jeder Transportbeutel sollte zu einem Drittel mit Wasser und zu zwei Dritteln mit Luft gefüllt sein. So überleben die Fische am besten. Bei großen Tieren sollten Sie entsprechend große Beutel nutzen. Vermeiden Sie Sauerstofftabletten, diese sind für den Einsatz in Transportbeuteln nicht geeignet.

Das Wichtigste zum Umzug von Fischen in Kürze

  • Organisieren Sie rechtzeitig Transportbeutel.
  • Stellen Sie zwei Tage vor Umzug das Füttern ein.
  • Füllen Sie 1/3 Waser und 2/3 Luft in die Beutel.
  • Vermeiden Sie Temperaturschwankungen.
  • Achten Sie auf Fische mit spitzen Flossen. Nutzen Sie doppelte Beutel.
  • Polstern Sie die Transportbeutel mit Zeitungspapier und Stroh.

Umzug mit Aquarium: Pflanzen transportieren

Ähnlich wie Fische können Sie Wasserpflanzen in gefüllten Beuteln transportieren. In der Regel reicht es jedoch aus, die Pflanzen feucht zu halten. Achten Sie beim Transport darauf, dass die Pflanzen nicht brechen.

Tipp 3: Das Aquarium sicher verpacken und transportieren

Entfernen Sie nicht nur das Wasser, sondern auch das Zubehör aus dem Becken. Da auch der Boden (Kies, Sand) sehr schwer sein kann, sollten Sie dieses idealerweise entfernen und in geeigneten Transportbehältern verpacken. Es bleibt das Becken und ggf. ein damit verbundener Untersatz. Auch wenn es aufhält: Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das Glas zu reinigen.

Nutzen Sie Spezialverpackungen für Aquarien oder harte Kunststoffplatten. Je nach Größe und Gewicht des Beckens eignen sich unter anderem:

  • Decken,
  • Hartschaumplatten,
  • spezielle Kartons mit Füllmaterial.

Tragen Sie das Glasgehäuse stets mindestens zu zweit. Unterschätzen Sie nicht das Gewicht. Eventuell sind Tragegurte sinnvoll. Im Umzugswagen sollten Sie das Becken besonders sichern. Nutzen Sie dazu eine rutschfeste Matte als Unterlage sowie gut haltende Gurte. Vermeiden Sie Spannungen im Glas. Achten Sie außerdem darauf, dass nichts auf oder gegen das Glasgehäuse fallen kann. Sofern Platz vorhanden ist, sollten Sie das Becken in einem Pkw transportieren.

Das wichtigste zum Transport des Beckens in Kürze

  • Setzen Sie Fische und Pflanzen um.
  • Entfernen Sie das Wasser sowie Dekorationen und Boden.
  • Säubern Sie das Aquarium.
  • Sichern Sie das Becken mit Decken, Hartschaumplatten oder Kartonagen.
  • Befestigen Sie das Becken im Wagen mit Matten und Gurten.

Tipp 4: Aquarium in der neuen Wohnung platzieren und einrichten

Ein Aquarium ist ein Blickfang. Daher sollte es möglichst dekorativ platziert werden. Halten Sie jedoch zu Fenstern und Heizkörpern sowie zu einem Kamin Abstand, um die Temperaturen im Becken möglichst konstant zu halten. Kalkulieren Sie außerdem am neuen Standort das Gesamtgewicht ein. Ein großes Aquarium mit Boden und Wasser kann mehrere hundert Kilogramm wiegen. Achten Sie auf einen ausreichend tragfähigen und geraden Boden.

Testen Sie beim Aufbau, ob das Glas unversehrt geblieben ist. Leichte Risse können zum Zerbrechen von Wänden führen. Füllen Sie Boden und das Wasser vorsichtig ein und kontrollieren Sie speziell die Kanten auf Feuchtigkeitsaustritt.

Platzieren Sie nach und nach Dekorationen und Pflanzen. Je nach genutztem Wasser kommen die Fische als letztes. Füttern Sie diese zuerst nicht. In der Regel müssen sich die Tiere etwa einen Tag lang akklimatisieren. Beobachten Sie in den ersten Tagen das Wohlbefinden der Tiere und kontrollieren Sie die Wasserqualität. Nach etwa einer Woche sollte alles im Idealzustand sein. Ihre Fische sind samt Aquarium erfolgreich umgezogen.

Das Wichtigste zur Platzierung des Aquariums in der neuen Wohnung in Kürze

  • Suchen Sie einen ebenen Standort mit Abstand zu Fenstern, Heizung und Kamin.
  • Beachten Sie das enorme Gewicht des gefüllten Aquariums.
  • Kontrollieren Sie das Becken auf Transportschäden.
  • Richten Sie das Becken ein.
  • Beobachten Sie in der ersten Woche Fische und Wasserqualität genau.

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